Weiter heißt es: "Doch selbst diese Tradition findet dieses
Jahr ihr ruhmloses Ende: Heute, am 8. Juli 2025 wurde die
Mayors-For-Peace-Flagge nicht mehr durch den Oberbürgermeister,
sondern durch einen Mitarbeiter der Stadt gehisst – früh
morgens um 7:10 Uhr, ohne Presseankündigung und ohne
Veranstaltungshinweis auf der Webseite der Stadt. Am Abend soll
sie wieder herunternommen werden.
Hierzu erklärt Andreas Kutsche, Co-Vorsitzender der Fraktion
Bündnis Sahra Wagenknecht in der Stadtverordnetenversammlung:
'2025 jähren sich die grausamen US-amerikanischen
Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki zum 80. Mal. Die
Atombombenexplosionen töteten ca. 100.000 Menschen sofort. An
Folgeschäden starben bis Ende 1945 weitere 130.000 Menschen. In
den nächsten Jahren kamen etliche hinzu. Dass ausgerechnet an
diesem runden Jahrestag Oberbürgermeister Scheller sich nicht
imstande sieht, zumindest das durch das
Mayors-For-Peace-Netzwerk vorgeschriebene Mindestmaß, nämlich
die sichtbare Zeremonie der Hissung einer Friedensflagge durch
den Oberbürgermeister, zu erfüllen, ist beschämend und
würdelos!'
Heidi Hauffe, Co-Vorsitzende der BSW-Fraktion, ergänzt: 'Unter
Oberbürgermeister Scheller war das Engagement im Rahmen des
Mayors-For-Peace-Netzwerks nie besonders groß. Während andere
Städte wie Wismar ihre Friedensflaggen nach der Hissung am 8.
Juli als klares Zeichen auch mal das ganze Jahr über sichtbar
hängen ließen, nahm die Stadt Brandenburg ihre Fahne stets am
Abend des selben Tages herunter. Auch bei Formaten wie dem
Deutscher Städte- und Gemeindebund konnten wir von Steffen
Scheller nie ein kritisches Wort zum Aufrüstungs- und
Militarisierungskurs der Bundesregierung vernehmen. Dass die
Stadtverwaltung dieses Jahr noch nicht einmal eine offizielle
Veranstaltungsankündigung zur Flaggenhissung herausbringt, ist
somit nur folgerichtig. Unsere Stadt braucht endlich einen
Oberbürgermeister, der seinen Titel als 'Bürgermeister für den
Frieden' ernst nimmt, sich gegen Waffenlieferungen und gegen
immer höhere Rüstungsausgaben stellt und sich stattdessen um
eine funktionierende Daseinsvorsorge hier in Brandenburg
kümmert.'"